Die Neurologie der Spielsucht Ein Gehirn an den Spielautomaten_1

Die Neurologie der Spielsucht: Ein Gehirn an den Spielautomaten

Kurzfristig bieten diese Substanzen vielleicht eine gewisse Erleichterung, etwas langfristiger gesehen verschlimmert ihr Konsum die Situation weiter. Das Haushaltsbudget wird durch die Geldsummen, die der Spieler/die Spielerin für sein/ihr Glücksspiel einsetzt, stark belastet. Meist sind nicht nur die nächsten Angehörigen betroffen, Spielende bitten in ihrer Verzweiflung manchmal auch weitere Familienmitglieder, Freunde oder auch Bekannte um finanzielle Unterstützung. Die Aufmerksamkeit der Betroffenen liegt vermehrt auf dem Geldspiel; für den Partner/die Partnerin, die Kinder und die Familie bleibt weniger Zeit. Das unvorhersehbare, launische und vielleicht gar gewalttätige Verhalten der oder des Spielenden haben einen negativen Einfluss auf die Atmosphäre in der Familie oder im Freundeskreis.

Neurobiologie der Glücksspielsucht

Verantwortlich dafür sind sogenannte hedonische Hotspots im Gehirn, die durch Neurotransmitter wie Opioide und Endocannabinoide aktiviert werden. Dabei geht es jedoch ausschließlich um den Genussmoment selbst, nicht um die Motivation, diesen zu wiederholen. Dopamin spielt hierbei eine untergeordnete Rolle, da es nicht direkt mit dem Wohlgefühl verknüpft ist. Das Dual-Process-Modell bezieht sich auf unsere Informationsverarbeitung. Dabei wird zwischen Automatic Processing und Controlled Processing unterschrieben. Beim Controlled Processing wird eine bewusste Handlung vorgenommen, während Automatic Processing hochgradig automatisierte Prozesse sind.

Wirkung von Drogen auf das Gehirn

Die Behandlung von Glücksspielsucht erfordert in der Regel einen vielschichtigen Ansatz, der auf die spezifischen Bedürfnisse und Umstände des Einzelnen zugeschnitten ist. Ziel der Spielsuchtbehandlung ist es, die Ursachen der Spielsucht zu verstehen, zu lernen, mit Auslösern umzugehen, die zu einer Verhaltensänderung führen, und wirksame Strategien zur Kontrolle der Sucht zu entwickeln. Es ist wichtig zu betonen, dass nicht jeder, der Glücksspiele spielt, süchtig wird.

Forschungen an der Langzeitdepression (LTD), einer Form der synaptischen Plastizität, zeigen, dass es möglicherweise Wege gibt, ungewollte neuronale Muster zu schwächen, die im Zusammenhang mit Sucht stehen. Dieses Wissen könnte zukünftig innovative Therapien ermöglichen, um Betroffene dabei zu unterstützen, gesunde Verhaltensweisen zu reaktivieren und süchtige Automatismen zu durchbrechen. Synaptische Plastizität ist die Fähigkeit von Synapsen, sich in ihrer Stärke und Funktion als Antwort auf äußere Einflüsse zu verändern. Diese Flexibilität ist essenziell für das Lernen und Erinnerungen speichern und spielt eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Suchtverhalten. Die synaptische Plastizität beschreibt die besondere Anpassungsfähigkeit unserer Gehirnsynapsen.

Andererseits werden sie aber auch von Gefühlen der Wut geplagt und fühlen sich vom Betroffenen/von der Betroffenen zurückgewiesen. Die Neurotransmitter Dopamin, Serotonin, Noradrenalin und Opioide regulieren in komplexen Interaktionen affektive Zustände, rufen Lustempfinden und Entspannung infolge der Spielteilnahme hervor. Nach psychoanalytischen Hypothesen verursachen ungelöste, v. a. Ödipale Konflikte selbstzerstörerische Schuldgefühle, die als unbewusstes Strafbedürfnis zu Verlusten beim Spielen motivieren. Die Lerntheorie betrachtet die Spielsucht als erlerntes Fehlverhalten, das allgemeinen Lernprinzipien, wie Modelllernen, operante und klassische Konditionierung sowie impliziten Lernprozessen, folgt. Während die verzerrte Realitätswahrnehmung im Fokus kognitionstheoretischer Ansätze steht, erklären die Sozialwissenschaften die Fehlentwicklung mit Bedingungen des sozialen Umfeldes.

Frühere Interessen treten in den Hintergrund, soziale Kontakte nehmen ab und Konflikte mit Angehörigen nehmen zu. In Krisenzeiten suchen viele Menschen nach einer Möglichkeit, Belastung und Druck zu entkommen. Glücksspiele können hier kurzfristig den Bewusstseinszustand verändern – Sorgen treten in den Hintergrund, es entsteht ein Gefühl von Aufregung, Hoffnung und Kontrolle. Die Entstehung einer Spielsucht ist selten auf einen einzelnen Grund zurückzuführen.

  • Spielsucht betrifft nicht nur den Spieler, sondern auch seine Familie.
  • Mit Hilfe eines Spielsuchttests kann festgestellt werden, ob eine Person ein problematisches Spielverhalten aufweist.
  • Hier habe ich vor einiger Zeit eine spannende Dissertation von Andrada Andrea Bachmann aus dem Jahr 2020 gefunden.
  • Ein alltägliches Beispiel ist der Lernprozess beim Fahrradfahren.
  • Die ersten Erfahrungen mit Glücksspielen finden oft eher zufällig in der Freizeit statt.

Spielsucht: Behandlung, Symptome und Ursachen

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass diese synaptischen Veränderungen tiefgreifend sind und in den Gedächtnisprozesse des Gehirns eingebettet werden, was die nachhaltigen Auswirkungen von Suchterfahrungen erklärt. Diese langfristigen Anpassungen sind zentral für das Verständnis der Mechanismen, die hinter zwanghaften Konsummustern stehen. Trotz allem stellt man sich vielleicht nun die Frage, ob man das Suchtgedächtnis, also die Veränderung in unserem Belohnungssystem und starken internalisierten psychischen Mechanismen der Sucht, löschen kann. Hier habe ich vor einiger Zeit eine spannende Dissertation von Andrada Andrea Bachmann aus dem Jahr 2020 gefunden. Bachmann arbeitet in dieser heraus, dass Menschen mit einer Suchterkrankung, alternative, belohnende Aktivitäten systematisch aufzubauen sollten, um das Suchtgedächtnis schrittweise zu überschreiben. An der Basis stehen grundlegende Tätigkeiten wie Bewegung und stabile Alltagsroutinen, die für körperliche und mentale Stabilität sorgen.

Wir verfügen jetzt über mehr psychosoziale und medizinische Methoden zur Umkehrung der abnormen Gehirnchemie bei Drogenabhängigkeit. Nicht zu vernachlässigen ist der psychologische Aspekt der Spielsucht, der häufig mit anderen psychischen Problemen wie Depressionen, Angstzuständen und Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) zusammenhängt. Diese Umstände können unabhängig von der Sucht bestehen, als Auslöser für ihre Entstehung dienen oder sich als Folge der Sucht bemerkbar machen. Spielsucht ist eine Krankheit, die mit Unterstützung, Behandlung und Entschlossenheit überwunden werden kann. Dieser Prozess kann jedoch von Person zu Person unterschiedlich verlaufen, und ich denke, es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass der Behandlungsprozess für jede Person einzigartig ist. Die Wirksamkeit der Behandlung von Glücksspielsucht hängt von den individuellen Umständen ab und ist oft ein langfristiger Prozess, der Engagement und die Bereitschaft zur Veränderung erfordert.

Das “Wanting & Liking”-Modell unterscheidet zwischen dem tatsächlichen Genuss einer Substanz oder Handlung und dem inneren Drang, diese zu konsumieren. Es bietet damit eine präzisere Sicht auf die motivationale Dynamik hinter Suchtverhalten. Das Gehirn merkt sich also in welchen Situationen konsumiert wurde und geht davon aus, dass dies wieder passiert. Hieraus meilleur site de jeux d’argent suisse entsteht dann ein starkes Verlangen erneut zu konsumieren. All diese Konflikte können bei den Angehörigen Gefühle der Erschöpfung, Ohnmacht und Schuld auslösen. Langfristig kann sich daraus ein depressiver Zustand entwickeln.

Grössere oder mehrere kleinere Gewinne führen zu positiven Gefühlen. Über 75% der Personen mit einer Spielsucht haben am Anfang gewonnen. Gewinne werden als persönliche „Erfolgserlebnisse“ bewertet, immer stärkere Gewinn-Erwartungen entwickeln sich.

Bei Personen, die eine Geldspielsucht haben, verliert die erlebte Belohnung durch Gewinne immer mehr an Reiz, die empfundene Belohnung wird nun durch das Spielen selbst und durch die Erwartung eines Gewinns in Gang gesetzt. Personen, die eine Geldspielsucht haben, sind in Gedanken immer beim Glücksspiel oder überlegen sich, wie sie zu Geld kommen können, um zu spielen. Hier finden die Leser ein vollständig aktualisiertes Glossar, zusätzliche Abkürzungen und aktualisierte Anhänge. Das Buch bietet einige nützliche Informationen für Berater, wurde aber wegen seiner einseitigen Perspektive und des Mangels an soliden wissenschaftlichen Erkenntnissen über Sucht kritisiert. Die diskutierte Neurobiologie ist grundlegend, und die Verweise sind oft veraltet, was bei einigen Lesern zu Enttäuschungen führt. Insgesamt liefert das Buch keine schlüssigen Aussagen zur Sucht als Krankheit und hinterlässt bei vielen den Eindruck, dass mehr Forschung notwendig ist.

Der/die Betroffene greift vielleicht zu Alkohol, Medikamenten oder anderen Drogen, um den Druck der auf ihm/ihr lastet in den Griff zu bekommen, was zu weiteren Schwierigkeiten führen kann. Die Glücksspielsucht kann sich eine Zeit lang leicht versteckt und verborgen vor anderen Menschen entwickeln. Es gibt zunächst keine auffälligen äusserlichen körperlichen Veränderungen bei glücksspielsüchtigen Personen.

Darüber hinaus gibt es einen Aspekt, den wir nicht vernachlässigen dürfen. Wenn wir von Alkohol- und Drogenkonsum reden, sind die Veränderungen, die auf der zerebralen Ebene hervorgerufen werden, immens, manchmal sogar verheerend. Die Veränderungen im präfrontalen Kortex, in der Amygdala und im Striatum sind sehr ausgeprägt und in vielen Fällen irreversibel. Daher kommen die meisten Neurologen und Suchtspezialisten zum Schluss, dass Menschen, die von einer Substanz oder einem Verhalten abhängig sind, mit ihrer Abhängigkeit ein emotionales Bedürfnis stillen. Bei ihrem Vorhaben, diese Lücke zu füllen, entwickeln sie jedoch zwanghafte Verhaltensweisen, die das Gehirn nicht reduzieren kann und auf die sie immer wieder zurückgreifen. Manchmal bringen selbst die ausgeklügeltesten Techniken der kognitiven Verhaltenstherapie diesen Eindringling nicht dazu, sich umzudrehen und zu gehen.

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